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Modellregion

Das Wasserschutzgebiet (WSG) „Donauried-Hürbe“ umfasst eine Fläche von 517 km² und stellt einen wichtigen Grundwasserspeicher für ca. 3 Millionen Menschen dar. Die Jahresabgabe der Landeswasserversorgung liegt bei rd. 90 Mio. m³. Rund 70 % des Trinkwassers werden aus den Grundwasservorkommen der Schwäbischen Alb gewonnen. Weitere 30 % stammen aus der direkten Verwendung (d.h. ohne Uferfiltration) von Oberflächenwasser aus der Donau mit entsprechender mehrstufiger Aufbereitung. Die Grundwasserförderung erfolgt aus sechs Kiesgrundwasserfassungen mit rd. 200 Brunnen und drei Karstbrunnen. Die rund 52 km² große engere Schutzzone des Donaurieds ist durch landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Im erweiterten Schutzgebiet liegen 56 Ortschaften mit rund 5,7 km² Gewerbefläche und 19 Kläranlagen. Wegen seiner Karstlandschaft wird das WSG Donauried-Hürbe in TransRisk als Modellregion für vergleichbare Landschaften in Deutschland und anderen vergleichbaren Ländern betrachtet. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Infiltration von Oberflächenwasser mit Abwasseranteilen, in den Karstgrund, verbunden mit hoher Grundwassermobilität bei geringen Filtrationsprozessen im Karstaquifer zukünftig zu möglichen Problemen durch anthropogene Spurenstoffe und Mikroorganismen führen kann und wie diese zu vermeiden sind. Darüber hinaus sollen aber auch die im Rahmen des Projektes entwickelten Konzepte für ein Risikomanagement in Bezug auf anthropogene Spurenstoffe und Mikroorganismen in der Modellregion erprobt werden.
Wie in anderen vergleichbaren Einzugsgebieten, bringen auch im Donauried die unterschiedlichen Nutzungen eine Reihe an potentiellen Kontaminationsquellen für das Rohwasser mit sich. Dies können undichte Abwasserrohre sein, über die Rohabwassers in den Karstgrundwasserleiter gelangen kann. Dazu kommen die Entlastungen aus Regenwasserbehandlungsanlagen und die Infiltration von gereinigtem Abwasser aus Kläranlagen über die Vorfluter in das Grundwasser. Durch die landwirtschaftliche Nutzung kann es zum Eintrag von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln in den Karstgrundwasserleiter kommen.

Modellregion DonauriedAbbildung 1: Gefährdung des Grundwassers durch gereinigtes Abwasser im Wasserschutzgebiet Donauried-Hürbe (rot: Fassungsbereich Schutzzone I). Die Regenüberlaufbecken sind ebenfalls gekennzeichnet, da sie bei Starkregenereignissen eine zusätzliche Eintragsquelle darstellen. (Copyright Zweckverband Landeswasserversorgung Langenau)

Die Donau, aus der allein 30 Mio. m3 Trinkwasser gewonnen werden, dient neben einigen kleineren Kläranlagen auch der Großkläranlage Steinhäule bei Ulm als Vorfluter, die u.a. das Abwasser des Universitätsklinikums Ulm behandelt. Daher ist auch zu prüfen, inwieweit krankenhausspezifische Spurenstoffe wie Diagnostika, Antiseptika und Zytostatika in der Donau von Bedeutung sind.

Poster - Vorstellung der Modellregion Donauried

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